Konzept

Pädagogisches
Konzept

  • In den von den Betreuerinnen vorbereiteten Räumen bzw. Garten haben die Kinder die Möglichkeit den ganzen Vormittag über selbst zu entscheiden womit, mit wem, wie lange usw. sie spielen wollen.
  • Die Betreuerinnen machen genaue Beobachtungen über die sozialen, emotionalen und kognitiven Aktivitäten der Kinder, adaptieren die Umgebung dementsprechend und stellen die notwendigen Materialien bereit.
  • Die Erfahrungen von Rebeca und Mauricio Wild, Maria Montessori, Jean Piaget, Emmi Pikler und anderen werden als große Stütze gesehen.

“In Wirklichkeit trägt das Kind den Schlüssel zu seinem rätselhaften Dasein von allem Anfang in sich. Es verfügt über einen inneren Bauplan der Seele und über vorbestimmte Richtlinien für seine Entwicklung.“ (Maria Montessori „Kinder sind anders“)

Daraus ergeben sich folgende wichtige Anhaltspunkte:

  • Den inneren Bauplan des Kindes erkennen und respektieren; Kinder brauchen dazu eine entspannte und ihren Bedürfnissen  entsprechende von uns vorbereitete Umgebung, in der sie sich angenommen und geborgen fühlen, in der Lernen und Erfahrung, spontane Kreativität und freigewähltes, selbstbestimmtes Tun ermöglicht und begleitet wird.
  • Den kindlichen Bedürfnissen und ihren natürlichen Lebensprozessen Raum zu geben; ihnen mit Verständnis und Achtung zu begegnen und die Kinder vertrauend und geduldig – in ihrer Zeit – wachsen zu lassen.
  • Den Kindern dort klare Grenzen zu setzen, wo ihre Sicherheit und Orientierung gefährdet ist.

Regeln der Kindergruppe

  • Die Kinder dürfen sich weder tätlich noch verbal aggredieren oder Material absichtlich zerstören
  • eine aktive Gruppe oder ein spielendes Kind darf nicht gestört werden
  • Will ein Kind mitspielen, muss es fragen
  • Verwendetes Material kommt wieder an seinen Platz zurück
  • Zum Wasserspielen am Brunnen und Wassertischen und zum Malen werden Schürzen verwendet
  • Abfall kommt in den Abfalleimer
  • Beim Essen dürfen Kinder nicht mit Material spielen
  • Jeder klettert, schaukelt, springt… nur soweit, wie er selbst will und kann. D. h., die Erwachsenen begleiten ein Kind bei einer motorischen Aktivität, helfen ihm aber nicht dabei weiter als es selbst kann.
  • Niemand darf zu einem Spiel oder einer Aktivität gezwungen werden.

Tagesablauf

Die ankommenden Kinder werden von den Betreuerinnen einfühlsam dem Bedürfnis der Kinder entsprechend, im Laufe der Bringzeit, begrüßt. Die Kinder können entscheiden, ob sie lieber im Haus und ab 8.30 (Anwesenheit der 2. Betreuerin) auch im Garten spielen möchten. Der Erwachsene unternimmt keine Aktivität, sie zu organisieren. Er achtet darauf sich unauffällig zu machen und die von den Kindern bestimmt Atmosphäre durch seine Gegenwart nicht zu belasten oder den Kindern die Initiative zu stehlen. er ist aber immer mit seiner vollen Aufmerksamkeit dabei und keinesfalls passiv, und er fühlt sich für die Einhaltung der Regeln verantwortlich.
Ab 10.00 Uhr – Halbzeit – gibt es täglich Obst, Gemüse, Nüsse usw. das die Kinder selbständig verarbeiten, schneiden, zubereiten und essen können. Die Jause kann an den dafür vorgesehenen Plätzen jederzeit unter Einhaltung entsprechender Regeln zu sich genommen werden.
Um ca. 12.00 erzählen die Betreuerinnen noch eine Geschichte, in die jeweils selbst gewählte Elemente der Kinder einfließen.
„Der Erwachsene wird manchmal von einem Tag auf den anderen nicht vorhersagen können, für welches Material sich die Kinder interessieren werden. Wir wissen aber, wie tiefgreifend die Vorrangstellung dieser inneren Bedürfnisse ist und dass ein wirkliches Gleichgewicht mit der Umwelt nur möglich ist, wenn wir dem kindlichen Organismus erlauben, es im Einklang mit seinem „Druck von innen“ herzustellen.“ (Wild, 1986)
Folgende Bereiche stehen den Kindern zur Verfügung:
  • Garderobe
  • Essensbereich (innen und außen)
  • Bewegungsbereich: Kletterwände, Polsterecke, Rutsche, Hängematten
  • Kreativbereich: Knetmasse, Malwand, Zeichentisch, Werkbank (echtes Werkzeug zum Bearbeiten von Holz, Ytongsteinen…), Webrahmen
  • Sandtisch
  • Bereich für Rollenspiele: Spielküche, Kaufladen, Puppenecke, Verkleidungs- und Schminkbereich
  • Wassertisch
  • Baubereich: Bauklötze, Holzzug, Kugelbahnen…
  • Bücherecke – Ruheplatz
  • Musikecke
  • Wickel- und Umziehbereich
  • Garten mit Baumhaus und anderen Klettermöglichkeiten, Rutsche, Sandspielplatz mit Herd, Fahrzeuge, Schaukeln und
  • Hängematten, Wassertisch usw.
Wenn Kinder entsprechend ihrer authentischen Bedürfnisse sich aufbauen und wachsen können, lernen sie, sich selbst zu gehorchen und entwickeln Selbst-Vertrauen. In dem Vertrauen zu sich selbst, können sie auch anderen vertrauen und sich und ander respektieren lernen.
Mut und Vertrauen soll genährt und gestärkt werden. Mut und Vertrauen sind notwendig, um den von der Natur vorgegebenen Entwicklungsstufen zu folgen und Kinder in ihrem Wachstum zu begleiten.

Der Kontakt mit den Eltern

  • Für diese Form von aktiver Erziehung ist es von großer Bedeutung, dass auch die Eltern das pädagogische Konzept kennen und mittragen.
  • Die autonome Entwicklung des Kindes ist unteilbar und kann sich nicht nur auf einen Lebesbereich beschränken.
  • Der Kontakt mit den Eltern – den Experten für IHR Kind – wird gepflegt, in dem regelmäßig Elternabende, Elterngepräche und Hospitationen angeboten werden.